Intuitionstraining für kenianische Schüler*innen
Das Sein, das keine Hautfarbe, keine Noten, keine Wertungen kennt
Am Institut für Intuitionstraining Köln befreie und stärke ich seit 2018 in verschiedenen Ausbildungen die Verbindung zu meiner Intuition - der ganz eigenen Stimme meines Selbst. Diese einzigartige Praxis, die Spiritualität nicht als Blase versteht, sondern direkt im Leben verortet und integriert, ist zum bewussten Motor all meiner Entscheidungen, meines Schaffens und meinem Dasein geworden. Seit Februar darf ich die Methode des Intuitionstraining an die Schüler*innen des Projekts Kandongu weitergeben.
Innere Verbindung in Zeiten der Veränderung
Diese Zeit ist nicht nur in Deutschland eine transformierende - hier in Kenia erlebe ich eine noch viel intensivere und unausweichlichere Form der Veränderung, direkt in die Kreativität hinein. An sich ist die Verbindung zur Erde hier freier, integrierter und natürlich gelebter Anker vieler Kulturen. Achtsamkeit als gesonderte Praxis ist den meisten hier fremd. Vergangene Woche startete ich das Intuitionstraining mit rund 40 SchülerInnen einer Primary-Schule, die ich seit vielen Jahren begleite. Die Jugendlichen befinden sich vor einem großen Schritt, bald werden sie nach 11 Jahren diese Schule verlassen. das bedeutet pausenloses Lernen und der Konkurrenzdruck ist groß. Die Schüler*innen wohnen auf engem Raum zusammen. Sie verbringen Tag und Nacht zusammen, teilen den Schlafsaal, das Lernprogramm, die Gebetsstunden, alle Mahlzeiten und überhaupt alle Themen des Menschseins.
Raum für den Blick nach Innen
Dreimal wöchentlich bietet der Intuitionskurs ihnen nun 40 Minuten lang die Chance zur Erfahrung, nur mit sich zu sein. Mit ihren Wahrnehmungen, Gefühlen, Gedanken und mit ihrer ganz eigenen Verbindung zur Erde, zum Atem, zum Jetzt. Mich freut, wie positiv das Intuitionstraining angenommen wird, denn die Jugendlichen leben einen Schulalltag, in dem es üblicherweise nicht zu laut sein kann, in dem sie laut im Chor lernen, in dem die stärkste Stimme gewinnt. Still zu sitzen und nichts zu tun als zu atmen und wahrzunehmen, das ist herausfordernd, doch direkt und tief wirksam. Ich freue mich auf die gemeinsame Reise in den nächsten Wochen und wünsche den Jugendlichen das wachsende Bewusstsein über einen sicheren Ort in sich selbst, über ihre ganz eigenen Wahrheiten und die Kraft ihrer eigenen Seele, wenn sie bald ihren großen Schritt in einen neuen Lebensabschnitt gehen.
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